Wir haben ja schon an anderer Stelle darauf hingewiesen, dass Hunde nicht im Auto eingesperrt der Hitze überlassen werden sollten. Die Tiere können nicht so leicht wie unsereins über Schwitzen abkühlen und Autos heizen sich in der Sonne nach kürzester Zeit zu einem Backofen auf. Und da die Sonne nunmal flink herumwandert, sind die wenigsten Schattenplätze auf Dauer angelegt. Aber auch im Freien ist zu viel Sommerhitze problematisch.
Hunde überfordern sich oft bei gemeinsamen Aktivitäten mit dem "Haus- und Hofrudel". Vor allem wollige, große und ältere Hunde machen im Sommer früher schlapp als gewohnt oder bekommen leicht zu viel Sonne ab, ohne dass man es rechtzeitig merkt. So kann es im schlimmsten Fall zu schweren Herz-Kreislaufstörungen bzw. einem klassischen Hitzschlag kommen. Im Extremfall kann für Hunde nach einem Hitzekollaps sogar Lebensgefahr bestehen.
Vorbeugen - wie?
- Mehr Schatten als Licht - Auf Touren im Freien hilft es naturgemäß, den Schatten zu suchen und regelmäßige Pausen einzulegen.
- Regelmäßig Wasser anbieten - Ausreichende und regelmäßige Flüssigkeitszufuhr - Die möglichst ständige Verfügbarkeit von Wasser, beispielsweise in einer Plastik-Trinkflasche ist auf längeren Spaziergängen für die ständig hechelnden Tiere oft schon wichtig, lange bevor beim Menschen der große Durst einsetzt. Und eine kleine Kunststoffschale oder ein zusammenknüllbarer und wasserdichter Outdoor-Napf passen auch in jede kleine Tasche.
- Morgenstund ist gesund - Um große Hitze zu meiden, sollte das Gassigehen mit dem Hund möglichst in die Morgen- und Abendstunden sowie in schattige Waldgebiete verlegt werden. Die sommerliche Mittagshitze ist nach Ansicht des Präsidenten der Bundestierärztekammer, Prof. Theodor Mantel, tabu, wenn man längere Hundespaziergänge plant. Das gelte vor allem für Rassen mit langem Haar und dichtem Unterfell.
Tödlicher Hitzeschlag beim Hund - Signale erkennen
Der Deutsche Tierschutzbund weist auf einige typische Warnsignale für einen nahenden Hitzschlag beim Hund hin:
Ein glasiger Blick, eine tiefrote Zunge und das Hecheln mit gestrecktem Hals sind einige dieser Anzeichen dafür, dass Hunden und Katzen die Hitze zu sehr zusetzt. Außerdem seien Erbrechen, Gleichgewichtsstörungen und schließlich Bewusstlosigkeit Anzeichen für einen Hitzschlag, der im schlimmsten Fall zum Tod des Tieres führen könne. Wenn Symptome auftreten, die auf einen Hitzeschlag deuten, sollte so schnell wie möglich ein Tierarzt aufgesucht werden.
Man sollte im Sommer also noch aufmerksamer als sonst schon auf geringe Anzeichen von Müdigkeit und Erschöpfung bei seinem Hund achten.
Sonnenbrand und das richtige Futter
Je nach Hunderasse sollte man bei langer und intensiver Sonneneinstrahlung neben ausreichender Wasserversorgung auch auf andere Nebenwirkungen des Sonnenscheins achten, beispielsweise dass bei den Tieren kein Sonnenbrand auf unbehaarten Körperstellen wie Nase oder Ohrmuscheln entsteht. Teilweise wird auch empfohlen, in Extremfällen über eine Nahrungsergänzung den Ausgleich von Elektrolyverlusten beim Tier zu gewährleisten. Da kann im Einzelfall jedoch vorab eine Rücksprache mit dem Tierarzt sinnvoll sein.
Zu guter Letzt kann es im Sommer nicht schaden, Hundefutter-Reste aus dem Napf schneller zu entfernen als vielleicht im Winter üblich, weil diese leicht verderben oder von Fliegen infiziert werden können.
In vielen Fällen bietet sich eine Reduzierung der Futtermengen (in Maßen) an. Die Hunde bewegen sich bei Hitze weniger und vertragen keine großen Mahlzeiten. Füttern Sie lieber öfter kleine Portionen. Übrigens: Kaltes Nassfutter aus dem Kühlschrank ist nur ungesund für den Magen, bringt aber nicht wirklich Abkühlung für Ihren Vierbeiner.
Einen kleinen Happen Hundefutter zwischen den Zähnen, ausreichend Wasser und mit ausgewogener Bewegung zur rechten Zeit. Wetten, dem persönlichen Wunsch-Hund macht der Ferien-Sommer dann fast so viel Spaß wie uns?
Siehe auch:
- Tipps für den Urlaub mit Hund
- EU-Reisebestimmungen für Haustiere
- Schutz gegen Leishmaniose - inzwischen ist Impfung möglich
- Tipps gegen Auto-Reisekrankheit
- Gesundheitsschutz für den Urlaub mit Hund
- Tipps zur Hunde-Gesundheit