Hunde-Wurmkuren - „Wie oft muss ich eine Wurmkur bei meinem Hund machen?“, ist die wohl am häufigsten gestellte Frage in Deutschlands Tierarztpraxen. Die Antwort darauf ist nicht mit einem Satz abzuhaken, denn die Lebensumstände des Tieres spielen eine entscheidende Rolle für die Notwendigkeit einer Hundewurmkur.
Leider Nein, Wurmkuren wirken nicht wie eine Impfung als Schutz für die Zukunft. Der Darm des Hundes wird durch eine Entwurmung von den Parasiten akut befreit. Durch das Fressen von"leckeren" Resten im Gebüsch oder dem neugierigen Schnüffeln (auch an Artgenossen) kann das Malheur prinzipiell jederzeit wieder auftauchen.
Es gibt zwei Meinungen mit guten Argumenten:
Da gehen die Meinungen auch bei Tierärzten manchmal auseinander. Wir finden die Haltung von Frau Dr. Tina Hölscher, Tierärztin der aktion tier e.V. nachvollziehbar. „Hunde in Haushalten mit Kleinkindern oder alten Menschen sollten alle drei Monate entwurmt werden.“ Denn Babys und Senioren weisen eine schlechtere Immunkompetenz auf. Eine Ansteckung sei deshalb bei ihnen wahrscheinlicher und würde schwerer verlaufen als bei Personen mit einer starken Abwehrkraft.
„Hunde, die wie Staubsauger alles fressen, was ihnen auf der Straße unter die Nase kommt, sollten ebenfalls in 3-Monatsabständen behandelt werden“, so die Tierärztin weiter. Diese Tiergruppe kann sich mit einer größeren Wahrscheinlichkeit einen Wurmbefall einhandeln als Vierbeiner, die nur vom Porzellanteller essen.
Allerdings empfehlen andere Tierärzte für Hunde mit (erfolgreichem) Jagdinstinkt auch durchaus deutlich kürzere Intervalle. Neben Jagdhunden gilt dies auch speziell für Familienhunde, die Mäuse fangen und zumindest ansatzweise verspeisen. Ebenfalls für die etwas spezielle Geschmacksvariante der kotfressenden Hunde. Hier werden teilweise Entwurmungen in kurzen Abständen, z.B. monatlich empfohlen.
Für manche Hunde mögen Behandlungsabstände von einem Jahr reichen, die Ungewissheit und das Risiko nimmt damit aber zu. Wer seinem Hund eine mehrmals jährliche Entwurmung ersparen möchte, kann regelmäßige Kot-Untersuchungen ausprobieren. Doch in der Realität nehmen die wenigsten Hundebesitzer viermal im Jahr über mehrere Tage Stuhlproben des Vierbeiners, um Sie untersuchen zu lassen. Entwurmungen sind also auch eine Frage der "einfachen" Lösung.
Folgende Anzeichen KÖNNTEN auf einen akuten Wurmbefall hindeuten.
Natürlich sind auch eine Reihe weiterer Ursachen dafür denkbar. Aber bei einer Kombination solcher Symptomen sollte man sicherheitshalber beim Tierarzt vorstellig werden und die Veränderungen benennen.
Viele Hundebesitzer von "Allesfressern" lassen sich bei einem Tierarztbesuch und der Verabreichung einer Hunde-Wurmkur eine Ration als Vorrat mit nach Hause geben. Zum Beispiel. um für den akuten Bedarfsfall gerüstet und für den direkten Einsatz auf einer Reise gewappnet zu sein. Aber eigentlich deshalb, weil man so den nächsten Tierarzt-Besuch hinauszögert und trotzdem keine überlange Pause bei der Entwurmung entsteht.
Weisen Sie Ihren Tierarzt auch darauf hin, welches Präparat Ihr Hund zuletzt genommen hat. Viele Tierärzte empfehlen den regelmäßigen Wechsel des Wurmkur-Präparates.
Siehe auch: Vor der Impfung unbedingt entwurmen?