Hunde-Film - Hachiko

"Hachiko" mit Richard Gere und einem treuen japanischen Akita-Hund lief 2009 in den Kinos. Über TV, DVD und Streaming-Dienste gehört er zu den bekanntesten Hunde-Filmen der 2000er Jahre. Eine feinfühlig und weitgehend kitschfrei erzählte Geschichte von Treue und von einer innigen Freundschaft zwischen Hund und Besitzer selbst über den Tod hinaus.

Perfektes Weihnachtskino des Schweden Lasse Hallström nach einer wahren Begebenheit aus Japan. Wie bei US-Produktionen üblich, wird die Geschichte des treuen Akita-Hundes Hachiko in die USA verlegt.  Der Film hat einen behutsamen Erzählrhythmus und erzählt einfühlsam die Geschichte eines Hundes und seines Herrchens, die so ca. um das Jahr 1920 herum in der Nähe eines Bahnhofs von Tokio passiert ist. 

Professor Parker (Richard Gere) findet einen Hundewelpen in der Nähe des Bahnhofs und nimmt ihn "vorübergehend" mit nach Hause. Natürlich wird daraus eine dauerhafte Freundschaft. Der kleine Akita-Hund Hachiko bringt nun sein Herrchen jeden Morgen zum Bahnhof und wartet abends darauf, dass er wieder mit dem Zug zurückkommt. Doch Parker stirbt und kommt eines Tages nicht mehr zurück. Hachiko pilgert trotzdem weiterhin jeden Tag morgens und abends zum Bahnhof. In Japan wurde diese Geschichte noch zu Lebzeiten des treuen Hundes weithin berühmt und hat mit dazu geführt, dass die alte asiatische Akita-Hunderasse dort zu einem Inbegriff von Loyalität und Treue wurde. Hachiko selbst wurde an dem betreffenden Bahnhof mit einem Denkmal verewigt.

Nun könnte das filmisch gesehen eine ziemliche US-Schmonzette werden. Doch Regisseur Hallström erzählt seinen Film mit einer wohltuenden Beiläufigkeit, indem er das Leben mit und ohne Herrchen vor allem aus der Sicht des Hundes beschreibt. Hachiko versucht, das Leben seines Herrchens und dessen Familie zu verstehen, deren Lebensrhythmus aufzunehmen und zeigt dadurch einige erhellende Blicke von außen auf die Kommunikationsgrenze zwischen Mensch und Hund. Schön und wichtig für das Gelingen des Films ist auch, dass anders als Jennifer Aniston und Co. in "Marley & ich" Richard Gere in "Hachiko" keine Scheu hat, dem Hund im Film den Vortritt zu lassen und sich selbst dezent zurückzunehmen. 

Regisseur Lasse Hallström hat Erfahrung mit emotionalen und sensibel erzählten Filmstoffen. So zum Beispiel durch "Chocolat", "Schiffsmeldungen" oder die John Irving Verfilmung "Gotter Werk und Teufels Beitrag". Auch bei "Hachiko" hat er sich sein Näschen für besondere Geschichten und deren adäquate Umsetzung bewahrt. 

Kein mit künstlichen Konflikten aufgeladener und konstruiert wirkender Film, sondern eine leise Geschichte von Loyalität und Treue, die einen anrührt, weil sie sich auf elementare Instinkte und Bedürfnisse von Menschen bezieht. Auch wenn man Hunden oft zurecht eine sehr pragmatische oder gar opportunistische Haltung nachsagt, so gelten für sehr eigenwillige Hunde mit entsprechenden Lebenserfahrungen auch besondere Regeln.

Gerade die Akita-Hunderasse, die als eine der ältesten Rassen der Welt gilt, steht im Ruf, besonders eigenwillige und charakterstarke Vertreter hervorzubringen. Intelligent, oft ruhig, robust, kraftvoll und mit ganz eigenen Ansichten zu vielen Dingen des Alltags. Das einmal als Hinweis für alle, die (zurecht) Taschentücher mit ins Kino genommen haben und sofort "Treue"-Punkte in Form eines Akita-Hundes kaufen wollen. Diese Hunde sind auch optisch nicht auf niedlich gezüchtet. Vor allem sind sie aber keine Anfänger-Hunde, weil Sie eigensinnig sind und ihre aktuelle Stimmung und Befindlichkeit sich weit weniger "an der Schnauze" ablesen lässt wie bei anderen Hunden.

Gute Züchter können zwar Tipps geben aber man sollte sich Zeit lassen und vor einer schnellen Entscheidung einmal im Tierheim vorbeischauen. Dort gibt es meist genug Hunde vieler Rassen und Mischungen, die nur darauf warten, bei regelmäßiger und sachkundiger Behandlung den Treuepreis zu gewinnen.  

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