Impfungen im Welpenalter sind der Grundstein für ein langes und gesundes Hundeleben und in der Fachwelt auch weitgehend unumstritten. Wichtige Infektionskrankheiten lassen sich durch Impfung verhindern. Besonders wichtig ist dabei die sachgemäße Grundimmunisierung im ersten Lebensjahr. Der Bundesverband für Tiergesundheit e.V. (BfT) benennt als zwingend geltende Impfungen den kleinen Pieks gegen ansteckende Leberentzündung, Leptospirose, Parvovirose, Staupe und Tollwut.
Bei kranken oder geschwächten Welpen ist eine Impfung jedoch problematisch, die Entscheidung sollte ein Tierarzt unter Abwägung des gesamten Gesundheitszustandes fällen. Da gerade in den ersten Wochen die Gefahr durch Wurmbefall sehr groß ist, sollte laut BfT mindestens zehn Tage vor der Impfung eine Entwurmung durchgeführt werden. Jungtiere seien besonders von Spulwürmern sowie Hakenwürmern betroffen. Ein Befall könne auch zu sichtbaren Entwicklungsstörungen wie struppigem Fell, Abmagerung, getrübten Augen oder Durchfall führen. Bei starkem Hakenwurmbefall könne sich auch eine lebensbedrohende Anämie (Blutarmut) entwickeln.
Neugeborene Welpen erhalten ihre erste Wurmkur laut BfT möglichst ab der zweiten Lebenswoche. Solange die Welpen gesäugt werden, sollten sie alle zwei Wochen zusammen mit der Hündin entwurmt werden. Danach werden vom BfT lebenslang mindestens vier Entwurmungen pro Jahr empfohlen.
Wann sollte die reguläre Impfung für Welpen erfolgen?
Die Erstimpfung nimmt der Tierarzt in der 8. Lebenswoche (außer Tollwut) vor. Danach sind noch drei weitere Impfungen in der 12. und 16. Lebenswoche sowie im 15. Lebensmonat notwendig, denen auch der Tollwutimpfstoff zugefügt werden kann. Danach ist die Grundimmunisierung abgeschlossen. Mit regelmäßigen Wiederholungsimpfungen ist dann das Rundum-Sorglos-Paket für ein ganzes Hundeleben geschnürt. Laut BfT kann je nach Gefährdungsgrad zusätzlich noch die Impfung gegen Borreliose oder Zwingerhusten sinnvoll sein.
Gerade zu den letztgenannten Impfungen gibt es jedoch auch abweichende Ansichten. Im Zweifel sollten Sie sich bei einem Tierarzt Ihres Vertrauens über seien Ansicht zu regional notwendigen Impfungen informieren.
Nach Zahlen des Bundesverbandes für Tiergesundheit verfügt nur noch die Hälfte aller deutschen Hunde inzwischen über einen ausreichenden Impfschutz. Der Verband vertritt zwar auch wirtschaftliche Interessen seiner Mitglieder. Trotzdem kann man die grundsätzliche Sorge nachvollziehen, denn es gilt die Faustregel, dass in jeder Tierpopulation mindestens 70 Prozent der Tiere gegen die wichtigsten Infektionskrankheiten geimpft sein sollten, damit sich diese sich nicht zu einer Epidemie ausweiten können und damit auch den Einzeltierschutz gefährden.
Zumindest im Bereich der Welpen kann deshalb die Grundimmunisierung eine wichtige Basis für ein Eindämmen dieser Gefahr sein.
Siehe auch:
- Die richtige Impfung für den Hund - Impfempfehlungen
- Vor dem Impfen noch zusätzlich entwurmen? Warum?
- Bei Reisen mit Tieren rechtzeitig an Impfungen denken
- Sommer-Urlaub - Leishmaniose-Schutz für Hunde?