Handel mit Hunde- und Katzenfellen verboten

Hund-Haftpflicht Versicherung - Recht News -  Manchen hat es überrascht, daß dieses Verbot nicht schon längst existiert. Nachdem die EU von Ende 2008 an den Handel mit Hunde- und Katzenfellen verboten hat, sind nun auch im deutschen Bundesrat alle formalen Hürden zur Umsetzung des Verbotes überwunden.

Damit distanziert sich Deutschland ähnlich wie die anderen EU-Mitgliedsstaaten von der teils grausamen Art der Gewinnung und vom Handel mit Katzen- und Hundefellen.

Die Verordnung ist weniger auf EU-interne Hersteller gerichtet als auf einige asiatische Länder, die Hunde- und Katzenfelle handeln und auch in Exportprodukten für die EU verwenden. Deswegen ist im Rahmen der neuen Verordnung ab dem 31. Dezember 2008 auch die Ein- und Ausfuhr von Produkten aus diesen Fellen verboten.

Der Bundesrat beschloss nun die Details zur Umsetzung des entsprechenden EU- Rechts. Das Verbot schließt alle Produkte ein, auch verarbeitete Waren. Der Bund ist für die Kontrolle des Verbotes zuständig, diese Festlegung haben die Länder im Bundesrat durchgesetzt, um nicht selbst dezentral Kontrollen durchführen zu müssen.

 

Felle auch im deutschen Handel

Damit ist ein langer Kampf der europäischen Tierschützer erfolgreich gewesen. Frühere Recherchen des Deutschen Tierschutzbundes hatten beispielsweise ergeben, daß in Asien nicht nur Abdeckereien Hunde- und Katzenfelle exportierten sondern daß dort auch große Zuchtfarmen zur Fellgewinnung existieren. Nach Aussagen der Tierschützer werden dabei teilweise Katzen "bei vollem Bewusstsein stranguliert, damit das Fell nicht beschädigt wird. Hunde werden erschlagen oder mit Metalldraht festgehalten, in die Leiste zwischen den Hinterbeinen gestochen, so dass sie qualvoll verbluten".

Umgearbeitet und somit unkenntlich  gemacht würden solche Felle beispielsweise zu Rheumadecken, Handschuhen, Taschen-Innenfutter, Möbelbezug oder Kleidung verwendet und tauchten auch im deutschen Handel auf. Nach Einschätzung des deutschen Tierschutzbundes ist das Problem kein Einzelfall denn "jedes Fell, das nicht eindeutig anderweitig gekennzeichnet ist, jede Applikation am Anorak, jede Fellkante am Stiefel, jedes Fellspielzeug könnte Katzenfell sein."

Da das Handels- und Importverbot erst ab dem kommenden Jahr greift, gilt also mindestens noch in 2008 zumindest für Hunde- und Katzenfreunde beim Erwerb von Textil-Schnäppchen: Augen auf beim Weihnachtseinkauf.

(Autor: wok)

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