Einfaches Zähneputzen beim Hund - Wie, womit, wie oft?

 

(Warum) Muss man Hunde die Zähne putzen?

Junge Hunde-Zähne sind meist noch intakt, ältere aber oft nicht mehr im Top-Zustand. Vom Augenschein her kann man als Laie nur anhand von bereits eingetretenen Verfärbungen an den Zähnen bemerken. Kommt speziell bei älteren Hunden ein dauerhafter Mundgeruch dazu, spricht einiges für einen Zahn-Check beim Tierarzt.

In schweren Fällen, die bereits zu Zahnfleischentzündungen geführt haben, wird der Arzt eine passende Therapie vorschlagen. Unbehandelt werden die Zahnprobleme sonst immer größer. Langfristig kann sogar eine Gefahr für Erkrankungen anderer Organe bestehen.

Liegt kein schwerer Fall vor und hat der Tierarzt keine anders lautende Diagnose, liegt es an Ihrer Einstellung als Hunde-Besitzer/in, ob Sie mit einer regelmäßigen Zahnpflege für Ihren Hund vorsorgen wollen. Früher hat man generell die immer noch legitime Meinung eines natürlichen Alterungsprozesses der Zähne von Hunden vertreten. In der Natur gebe es schließlich auch keine Zahnbürsten. Richtig.

Wir tun allerdings durch Ernährung und Pflege einiges dafür, dass Hunde immer älter werden, als Ihre Vorfahren. Zudem hat unter anderem die Hunderasenzucht zu einem verstärkenden Faktor für Zahnprobleme bei einzelnen Rassen geführt.

 

Wie oft sollte man dem Hund Zähne putzen?

Nicht alle Hundegebisse sind gleich. Bei Hunden spielen immer mehrere Faktoren für den Gebisszustand einen Rolle.Davon hängt ab, wie oft das Zähne putzen sinnvoll bzw. nötig sein kann.

Jung - Alt: Junge Hunde-Zähne sind meist noch intakt, ältere oft angegriffen.

Gebiss-Zustand: Durch Fehlstellungen des Gebisses kann die mechanische Selbstreinigung beim Kauen eingeschränkt sein. Auch Nassfutter gegenüber Trockenfutter kann helfen, Ablagerungen zu vermeiden bzw. viele Futterreste beim Kauen ganz "automatisch" zu lösen.

Große Hunderassen: Die Schnauzen von Hunden hängen oft auch mit den Entwicklungen von Rasse-Züchtungen über einen langen Zeitraum zusammen. Bei vielen großen Hunderassen ermöglicht dabei die Kiefergröße noch ausreichend Platz für eine optimale Zahnstellung. Futterreste haben dort nur relativ wenig Chancen, sich in Lücken und Ecken festzusetzen. Gebiss und Lefzen arbeiten im täglichen Betrieb gut und oft ausreichend zusammen.

Allerdings gibt es auch hier individuelle Ausnahmen. Liegen keine Gebiss-Besonderheiten vor, halten manche Tierärzte das Zähneputzen bei jungen, gesunden Hunden für völlig unnötig. Andere empfehlen die frühzeitige Gewöhnung an das Ritual, auch als Vorbeugen für Zahn-Probleme im Alter. 

Kleine Hunderassen haben noch viel öfter ein Problem mit ihrer "Bauart". Die in den Proportionen oft deutlich kürzeren Schnauzen engen hier gerne die Zahnzwischenräume ein. Futterreste verbleiben deshalb leichter an einzelnen Stellen.

Hier kann es sinnvoll sein, wöchentlich oder häufiger Zähne zu putzen, um Zahnstein-Bildung und  Zahnfleischentzündungen zu vermeiden.

Doch das kann letztlich nur ein Profi beurteilen. Fragen Sie beim nächsten Routine-Termin beim Tierarzt. Er kann das Gebiss Ihres Hundes professionell einschätzen und Ihnen ergänzende Tipps geben.

 

Wie und womit Zähneputzen - Stress oder Hunde-Wellness?

Zähneputzen - Hund mit Zahnbuerste im Maul

Auf jeden Fall sinnvoll ist bei der Zahnpflege eine langsame und spielerische Gewöhnung an das Thema.

Je nach geschmacklichen Vorlieben gibt es spezielle Hunde-Zahnpasta in unterschiedlichen Geschmacksrichtungen (Pute, Lachs-Geschmack etc.). Das kann vor allem für die Akzeptanz durch das Haustier kleine Wunder wirken. Zwingend nötig ist eine Zahnpasta aber nicht.

Wichtig ist vor allem das mechanische Abreiben der Zahnbeläge durch ein Zahnbürste oder einen "Fingerling" aus weichem Kunststoff. Über den Zeigefinger gezogen und mit Zahnpasta lecker schmeckend ist das ein guter Einstieg. Gerade skeptische Hunde kann man so an das "Herumfummeln" ohne größeren Fremdkörper im Maulbereich zu gewöhnen. Mittelfristig sollte man aber  zumindest versuchen, auf den "Fremdkörper" Zahnbürste umzusteigen. Die Putz-Erfahrungen im menschlichen Bereich sprechen hier eigentlich für einen besseren Putzerfolg.

Weiche (Menschen-Zahnbürsten) tun es übrigens in der Regel auch. Es gibt aber auch spezielle Hundezahnbürsten mit jeweils einem großen und einem kleinen Bürstenkopf für unterschiedliche Bereiche des Gebisses. Wichtig ist, durch Ausprobieren die richtige Größe für das jeweilige Hundemaul zu finden. Das Endziel ist, an alle Zahnbereiche, auch an die im hinteren Teil des Kiefers heranzukommen. Hierfür sind kleine Bürstenköpfe oft einfacher zu handhaben und angenehmer für den Vierbeiner.

 

Hunde Zähneputzen beibringen - Zahnpflege "Live"

Lassen Sie sich Zeit, um Ihrem Hund das Zähneputzen beizubringen. Haben Sie einen aggressiven oder sehr ängstlichen Hund, der sich leicht angegriffen fühlt, lassen Sie es lieber. Fragen Sie Ihren Tierarzt nach Rat. Haben Sie einen vertrauensvollen und handzahmen Familienhund, versuchen Sie es schrittweise.

Wenn Ihr Hund skeptisch ist, lassen Sie ihn am ersten Tag einfach nur an der Zahnpasta auf Ihrem Finger schlecken, der vorsichtig an gut erreichbaren Zähnen tastet. Ihr Vierbeiner soll es als "normal" und ungefährlich  empfinden, wenn Sie in seinem Fang die Zähne berühren und daran entlang fahren. Versuchen Sie kurz, ihm mit zwei Fingern die Lefzen an den Backenzähnen etwas nach hinten oben zu ziehen. Belohnen Sie Ihn verbal, mit Leckerchen, mit Spiel, was am besten passt.

Reagiert Ihr Hund entspannt, können Sie bei den nächsten Versuchen weitergehen. Es reicht ein erster Putzversuch an der Außenseite der seitlichen Zähne. Sensiblere Stellen wie der Front- und der hintere Bereich im Maul werden dann schrittweise ergänzt. Hier ist eine ausführliche Demonstration per Video, die sich beim Erklären viel Zeit lässt.

 

Plan B für die Hunde-Zähne?

Sie selbst werden schon nach den ersten Versuchen etwas sicherer in der Handhabung und der regelmäßigen "Bespaßung" des kleinen Patienten werden. Ihr Hund sollte sich über Tage und Wochen positiv an die Behandlung gewöhnen können. Der Spaß- und Belohnungseffekt zwischen und nach der Zahn-Behandlung sollte für ihn im Vordergrund stehen.

Sollte sich Ihr Hund trotzdem weiterhin gegen das Zähneputzen sträuben, bieten sich als sinnvolle Alternative zahnpflegende Kaustreifen oder Kauknochen an. Ist bereits Zahnstein vorhanden, so sollte dieser dann aber nach Rücksprache mit dem Tierarzt regelmäßig vom Fachmann beseitigt werden. So können dauerhafte Entzündungen des Zahnfleisches und mögliche Folgeprobleme vermieden werden. 

Siehe auch: Hunde-Mundgeruch behandeln

"Die Größe und den moralischen Fortschritt einer Nation kann man daran messen, wie sie ihre Tiere behandelt." (Mahatma Gandhi)

 

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