Lauf- / Schweißhunde Hunderassen
Schweißhunde (Jägersprache: schweißen = bluten) sind Jagdhunde, die darauf spezialisiert sind, krankes (verletztes), schweißendes Schalenwild im Rahmen der Nachsuche zu suchen und zu stellen. Von den Jagdverbänden für die Nachsuche regelmäßig anerkannte Rassen sind heute der Hannoversche Schweißhund, der Bayerische Gebirgsschweißhund und die Alpenländische Dachsbracke. Außerdem macht seit kurzem die Neuzüchtung Schwarzwälder Schweißhund in Jägerkreisen wegen ihrer Leistungen von sich Reden. Der Schwarzwälder wird bisher von Jagdverbandsseite beobachtet und nicht regelmäßig anerkannt. Die Zucht der Hannoverschen Schweißhunde ist bis in das 15. Jahrhundert zurück nachweisbar, der Leithund als Kernrasse des HSH wird bereits ab der Zeit der Stammesgeschichte, etwa 500 n. Chr., erwähnt.
Ein Schweißhund zeichnet sich durch ungewöhnliche Nasenstärke, Ruhe, Wesensfestigkeit und Finderwillen aus. Während der Individualgeruch des Wildes nur rund 20 Stunden nachweisbar ist, sind Blutspuren länger von Hunden riechbar. Die Suche mit dem Schweißhund gilt als die Krönung des Waidwerks. Es ruft größte Verwunderung hervor, wenn z. B. ein Hund am Folgetag nach der Verletzung des Wildes und bei regnerischem Wetter das Wild nach stundenlanger Suche in mehreren Kilometern Entfernung findet und stellt. Allerdings ist durch einen erfahrenen Jäger immer der Anschuss (dort wo das Stück vermeintlich getroffen wurde) zu untersuchen. Ist von einem tödlichen Treffer (z. B.: Herz oder Lunge) auszugehen, dann sollte unverzüglich nachgesucht werden, um das Fleisch nicht verderben zu lassen. Ist von einem nicht tödlichen Treffer auszugehen, dann sollte erst ein paar Stunden später nachgesucht werden, damit das Wild sich ausruht (Adrenalinabbau) und nicht über weite Strecken gehetzt werden muss.
Schweißhunde und ihre Hundeführer sind Spezialisten die gerade für schwierige oder voraussichtlich lange Nachsuchen erforderlich werden. Da die Leistung der Schweißhunde nur durch häufigen Nachsucheneinsatz und Training erhalten werden kann, sind gute Hunde selten und teuer. Die Masse der Jagdpächter könnte kaum den hohen persönlichen Einsatz für die Schweißhundeausbildung und Führung erbringen. Die Schweißhundeführer sind daher bei den Landesjagdverbänden, den lokalen Jägervereinigungen und den Unteren Jagdbehörden registriert, damit die Jägerschaft gegebenenfalls Hilfe bei einer nahegelegenen Schweißhundstation erbitten kann.
Neben den erwähnten Schweißhundrassen werden in der jagdlichen Praxis gelegentlich auch Teckel und einige andere Hunde, auch Mischlinge, auf der Schweißfährte ausgebildet und bei der Nachsuche eingesetzt.
Das Fach Nachsuche ist, wenn auch nicht im gleichen Ausmaß wie bei der Verbandsprüfungen der Schweißhunde, Bestandteil der Jagdeignungsprüfungen (JEP) für Jagdhunde.
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Schweisshund aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.