Was kostet eigentlich die Haltung eines Hundes?

Kosten der Anschaffung und Hundehaltung - OK, für viele Hundebesitzer ist ihr Vierbeiner schlicht unbezahlbar. Nur wenige rechnen wirklich nach, was die Anschaffung und Haltung eines Hundes im Alltag tatsächlich kosten. Das Haustier ist schließlich kein Smartphone oder Staubsauger aus dem Schnäppchenmarkt. Stimmt, aber interessant ist es dann doch zu wissen, was der Lieblingshund seinen Besitzern wert ist bzw. sein sollte.

Hund im Hundekorb - Kosten variieren
Hunde-Sofa: Zubehör-Kosten variieren © javier brosch/Fotolia

Allein schon, um einmal im Überblick zu sehen, worauf man sich einlässt und welche durchschnittlich einmaligen bzw. wiederkehrenden Kosten für Herrchen / Frauchen entstehen. Hier erst einmal der grobe Überblick der Hunde-Kosten pro Jahr

Anschaffungskosten - einmalig: Ca. 500 - 1000 Euro

Hundesteuer: Ca. 100 Euro

Hunde-Haftpflicht: Ca. 50 - 80 Euro

Hunde-Zubehör: Ca. 60 Euro

Hundefutter und Leckerlis: Mindestens 360 Euro

Tierarzt: Mindestens 60 Euro

Hundeschule: Basis-Kurse, hoffentlich nur einmalig ;-) ca. 140 bis 280 Euro

Das kostet die Anschaffung eines Hundes

Für die Kosten der Anschaffung muss man Welpen-Preise beim seriösen Züchter (z.B. VDH-Verband) mit mindestens ca. 500 Euro ansetzen, in Einzelfällen auch bis zu 2.000 Euro. Im Durchschnitt sind es rund 1.000 Euro.

Die in den meisten Fällen mindestens genauso empfehlenswerte Variante der Anschaffung eines Hundes über ein Tierheim ist finanziell günstiger. Welpen sind hier allerdings eine Seltenheit. Die Beträge, die man einem Tierheim als Unterstützung Ihrer Arbeit zukommen lässt, liegen im dreistelligen Bereich, meist zwischen 200 und 300 Euro. Die Tierheimtiere sind hier in der Regel, ähnlich wie bei guten Züchtern, ebenfalls entwurmt, geimpft und gekennzeichnet, im Tierheim häufig sogar schon kastriert.

Hundesteuer

Die jährlichen Kosten für die Hundesteuer schwanken von Kommune zu Kommune und sind zum Teil auch rasseabhängig. Ein Durchschnittswert wäre hierfür ca. 100 Euro pro Jahr. 

Was kostet eine Hunde-Haftpflicht?

Eine Hundehalter-Haftpflichtversicherung ist dringend zu empfehlen. In diversen Bundesländern ist sie inzwischen sogar Pflicht. Die Kosten dafür schwanken von Versicherung zu Versicherung. (Mehr Infos zu betroffenen Bundesländern und zum Vergleich von Tarifen).

Hunde-Zubehör Kosten

Hier wird es unübersichtlich. Näpfe, Halsband, Leine(n), Fell-Bürsten und Spielzeug bekommt fast jeder Hund. Doch ob preisgünstige Flexi-Leine oder Echtleder-Variante, im Haushalt vorhandene Decken oder ein hochwertiger Hundekorb, eventuell auch eine Auto-Transportbox gekauft wird, entscheidet sich je nach Haushalt sehr individuell. Dazu kommt bei einigen Gegenständen auch der Verschleiß über die Zeit.

Für die erstmalige Grundausstattung des Hundes, zu der Körbchen, Leine, Halsband, Näpfe etc. gehören, kann man ca. 75 bis 200 Euro kalkulieren. Als Anhaltspunkt für einen Durchschnittswert der laufenden Kosten kann man mit 60 Euro pro Jahr rechnen. Das summiert sich schon bei einer Lebensdauer des Hundes von mindestens zwölf Jahren bereits auf 720 Euro. 

Laufende Kosten für Hundefutter und Leckerlis

Die Kosten für die Ernährung des Wunsch-Hundes hängen vor allem von der Größe und Aktivität des Hundes und von der Qualität des Futters ab. ab. Für mittelgroße Hunde wie Golden Retriever oder Labdadore kann so pro Tag eine Menge von 250 bis 350 Gramm Trockenfutter zusammenkommen (immer abhängig von der Futter-Zusammensetzung). Dazu kommt allerdings auch eine sehr große Bandbreite bei den Kosten für das Futter (ähnlich wie beim Zubehör).

Pro Monat könnte man deshalb mit einem Mindestwert für Futterkosten von 30 Euro kalkulieren. Je nach Besonderheiten (hoher Fleischanteil, Markenfutter, futtersensible Hunde bzw. Allergien) und "Leckerlies" kann das auch auf bis zu 80 Euro pro Monat ansteigen. 

Tierarzt-Kosten 

Ein Hundeleben dauert, je nach Rasse und Konstitution, in der Regel zwischen zehn bis zu maximal zwanzig Jahre. Im ersten Hundelebensjahr fallen für Impfungen und Entwurmung Kosten von zirka 70 bis 100 Euro an. Danach kosten Impfungen und Entwurmungen zirka 60 Euro pro Jahr. Alle weiteren Kosten hängen von der Gesundheit Ihres Vierbeiners ab. Neben ggf. einer Kastration können dazu auch kostspielige Eingriffe und Operationen und eventuell auch das Einschläfern am Ende des Hundelebens gehören. 

Zusätzliche Kosten: Hundeschule und mehr

Zusätzliche Kosten müssen, je nach Hund und Lebenssituation der Besitzer, zum Beispiel für Hundeschule und / oder Hundesitter eingeplant werden. Für die richtige Sozialisierung mit anderen Hunden und die Basics für eine klare Mensch-Hund-Kommunikation wird oftmals ein Welpen- und ein Junghundekurs in Anspruch genommen.

Die Hundeschulen-Preise variieren natürlich auch hier: Bei einem Durchschnittswert von 14 Euro pro Stunde im Gruppenkurs müsste man bei zwei Kursen mit jeweils 10 Stunden 280 Euro bezahlen. 

Darüber hinaus gilt in den meisten Fällen: Am meisten kostet ein eigener Hund Zeit - und der Spaß und die Freude, die man an ihm haben kann, sind quasi unbezahlbar. Das ist das schöne Ende der Kalkulation, Taschenrechner aus und raus - mit dem Hund...

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