Hunde aus dem Tierheim

Eines vorweg zur Suche nach einem Hund und zu dessen Anschaffung: Es gibt in Tierheimen viele tolle und nach kurzer Eingewöhnungszeit auch relativ pflegeleichte Hunde, Katzen und andere Tiere. Es gibt dort natürlich auch einige Problemfälle und Tiere, die man erst auf den zweiten Blick ins Herz schließt. Dann aber meist um so inniger.

Tierheime haben ein viel größeres Interesse daran, daß ein Mensch bzw. eine Familie und ein Tier zusammenpassen, als windige Zuchttiervermittler, die vor allem schnell Kasse machen wollen.

Deswegen sollten Sie das Tierheim auf jeden Fall als Alternative zu einem renommierten Tierhändler oder Züchter Ihres Vertrauens in Erwägung ziehen. Hübsche Mischlinge sind dort keine Seltenheit. Mit etwas Zeitvorlauf sollte auch so mancher Wunsch nach einer bestimmten Hunderasse erfüllt werden können. Wenn man an die Anzahl der in unseren Heimen lebenden Hunde und Katzen denkt, sollte das Tierheim deshalb für viele der erste Anlaufpunkt sein, bevor über andere Quellen nachgedacht wird.

 

Tiere verlieren ein Zuhause

Ein Tier kann aus vielfältigen Gründen im Tierheim sitzen. "Scheidungshunde" sind nicht selten und auch jede andere Art von veränderten Lebensumständen gehören zu den häufigen Gründen für eine Abgabe im Heim. Das können z.B. berufliche Veränderungen und damit verbundener Zeitmangel oder auch Allergien des Vorbesitzers sein. Leider gehört dazu auch manchmal menschlicher Familienzuwachs. Dabei könnte die fachliche Beratung zum richtigen Umgang für Eltern und Kind in den meisten Fällen eventuell vorhandene Zweifel zerstreuen. Gute Hundeschulen bieten oft auch in diesen Fällen eine Hilfestellung. 

Obdach-Schild / Tierheim-Hund

 

"Problemhunde"

Fakt ist, viele Abgabegründe sind nicht tierbezogen und also auch kein Hinderungsgrund für eine Weitervermittlung des Hundes. Ein Tierheim bekommt aber auch die Hunde, die krank, schwach oder verstört sind. Sind bei Hunden problematische Verhaltensweisen zu bemerken, resultiert das leider oftmals aus einer individuellen Vorgeschichte mit "Problemmenschen". Misshandelte Tiere müssen den Umgang mit den neuen Besitzern zum Teil erst wieder lernen. Kranke Tiere benötigen manchmal eine aufwendige Pflege und zum Teil auch teure Medikamente. Das Schöne dabei ist, daß Sie Zeit, Arbeit und Zuwendung durch die Liebe und das Vertrauen Ihres neuen Tieres zurückerhalten. Ein gutes Gefühl.

Und wenn Sie sich so etwas aus dem Stand noch nicht zutrauen, finden Sie in Tierheimen auch einfacher zu handhabende Hunde, die "nur" geliebt werden wollen und ein gutes Zuhause bei einem oder mehreren netten Menschen suchen. Um sich bei einem Hund aus der engeren Wahl entscheiden zu können, lassen Sie sich von den Tierheim-Mitarbeitern Wesensmerkmale, das Sozialverhalten und den Erziehungsstand des Hundes beschreiben.

Das Personal eines Tierheimes hat Vorwissen über die Ihnen anvertrauten Tiere und ist erfahren darin, mit dem Interessenten gemeinsam einen Hund zu finden, der zu seiner Lebensweise und zu seiner (eventuell begrenzten) Vorerfahrung passt. In guten Tierheimen wird von schwierigen Konstellationen im Eigeninteresse des Tierheims abgeraten. Die Tierschützer stehen zudem auch nach der Vermittlung noch bei Rückfragen zur Verfügung.

 

Tiere im neuen Zuhause

Natürlich können die Tierheime nicht hundertprozentig voraussagen, wie sich ein Hund im neuen Zuhause verhält oder ob Krankheiten trotz tierärztlicher Untersuchungen eventuell unentdeckt geblieben sind. Das kann ein Züchter Ihnen jedoch auch nicht sagen. Eine gewisse Offenheit dafür, was die Entwicklung des Tieres angeht, sollte deshalb immer vorhanden sein. Nicht zuletzt, weil Tiere mit ihrem Verhalten immer auch auf das Verhalten der Menschen reagieren, mit denen sie jetzt zusammenleben. Für jedes neue Tier, egal woher Sie es haben, ist ein neues Zuhause erst einmal ein gewisser Stress, das ginge Ihnen nicht anders.

Tierheime versuchen vor der Vermittlung alle möglichen Probleme bereits im Vorfeld auszumerzen. Sollten unerwartet Fragen mit dem neuen Bewohner auftreten, können Sie sich natürlich an das Tierheim bzw. das dortige Pflegepersonal wenden. Vergessen Sie jedoch nicht, dass jedes Tier eine Eingewöhnungsphase im neuen Heim benötigt, in der es immer Fehler machen oder Probleme bereiten kann. Sie sollten daher erst einmal Ihrem neuen Mitbewohner die Hausregeln beibringen und ihn sich einige Zeit eingewöhnen lassen. Auch das gilt aber genauso für einen Hund aus der Tierfachhandlung oder anderen Quellen. 

 

Virtuelles Tierheim

Als ersten Schritt, um einen Eindruck ohne direkten Gang zum Tierheim zu ermöglichen, hier ein Wunsch-hund-Tipp: Nutzen Sie einige gute und im Internet  recherchierbare Datenbanken speziell für Hunde aus Tierheimen und stöbern Sie dort einfach einmal unverbindlich. Für Unentschlossene: Wenn Sie Ihre ersten Eindrücke von Tierheimen dann mit denen vergleichen, die Sie bei guten Hundezüchtern bekommen, dann wird Ihnen die Entscheidung vielleicht leichter fallen.  (wk)

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