Tiergesundheit: Wenn die Nieren ihren Dienst einstellen

Sehr typisch ist ihr schleichender Verlauf. Deshalb bleibt sie im frühen Stadium häufig unerkannt. Erst wenn bereits 65 - 70 Prozent der Nephrone zerstört sind, kommt es zu sichtbaren Auswirkungen. Nephrone sind in der Niere dafür zuständig, den Harn zu filtrieren und Giftstoffe aus dem Körper auszuscheiden. Da die noch gesunden Bereiche der Nieren im Anfangsstadium noch die Aufgaben der nicht mehr funktionsfähigen Nephrone mit übernehmen können, bleibt die CNI lange unentdeckt.

Betroffen sind überwiegend ältere Tiere, Katzen häufiger als Hunde. Man schätzt, dass mindestens zehn Prozent aller Katzen, die älter als sieben Jahre sind, an CNI erkranken. Bei Katzen über zehn Jahren steigt die Häufigkeit sogar auf ein Drittel. Aber auch rund 16 Prozent aller über achtjährigen Hunde sind betroffen. CNI gilt als die häufigste Todesursache bei Hunden und Katzen im Seniorenalter. Auch scheinen bestimmte Rassen anfälliger zu sein. Nierenversagen tritt bei Rassekatzen häufiger als bei den Europäisch Kurzhaar Katzen auf, bei Hunden gehören Pudel, Cocker Spaniel, Berner Sennenhund und Yorkshire Terrier zur Risikogruppe.

Die CNI ist leider nicht heilbar. Bei einer rechtzeitigen Diagnose kann der Tierarzt jedoch eine Therapie einleiten, die das Fortschreiten der Krankheit verlangsamt und die Symptome lindert. Die Behandlung der CNI ist immer eine Langzeittherapie. Begleiterkrankungen wie Bluthochdruck oder Erbrechen lassen sich durch entsprechende Medikamente mildern. Nicht nur die Lebenserwartung, sondern auch die Lebensqualität der Patienten kann so entscheidend verbessert werden. Nierendiäten spielen bei der Therapie ebenfalls eine zentrale Rolle. Da die Nieren es nicht mehr schaffen, überflüssiges Phosphor über den Harn auszuscheiden, stehen dabei phosphatbindende Ergänzungsfuttermittel, die lebenslang gefüttert werden müssen, im Mittelpunkt. Tierhalter sollten darüber hinaus darauf achten, dass ihr Patient ausreichend trinkt.

Im Rahmen regelmäßiger Vorsorgeuntersuchungen, die bei älteren Tieren ohnehin Standard sein sollten, kann der Tierarzt auch die Nierenfunktion, etwa durch einen Harntest, überprüfen.

(Quelle: Ots/Bundesverband für Tiergesundheit e.V.)

 

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