Hund am Arbeitsplatz - so kann es im Büro klappen

thumb hund laptop buero fot61373694 400pxStudien zeigen zwar, dass Haustiere am Arbeitsplatz das Arbeitsklima verbessern können. Doch vor allem im Büro trifft diese Einschätzung auch auf große Widerstände. Heer finden Sie eine Übersicht zu Studien, zur rechtlichen Sachlage, Hilfen und Tipps zum Thema Hund am Arbeitsplatz.

 

Gibt es eine Mehrheit für Haustiere am Arbeitsplatz?

In einer Ende 2014 unter deutschen Nutzern der Jobbörse "Monster" durchgeführten Umfrage gaben 35 Prozent der Befragten an, dass sich Haustiere, wie z.B. Hunde, in der Arbeit sehr positiv auf das Umfeld auswirken. 34 Prozent waren aber ganz anderer Meinung und gingen sogar von einem sehr negativen Effekt aus. In Österreich hingegen war in dieser Untersuchung die Mehrzahl der Befragten, 52 Prozent, von einer sehr positiven Auswirkung überzeugt.

Die Ergebnisse im Überblick:

monster grafik2015 haustiere am arbeitsplatz 600pxUmfrage: Haustiere am Arbeitsplatz. Quelle: obs/monster.de

 

 

Es gibt aber noch zusätzliche Unterstützung pro Hund. Die Online-Befragung  von Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen durch das Portal Statista im Auftrag des Business-Netzwerks XING kam 2014 zwar teilweise zu ähnlichen Ergebnissen. Doch hier gaben sogar explizit 53% der Arbeitgeber an, ein Haustier am Arbeitsplatz nicht explizit abzulehnen. Von den Arbeitnehmern forderten immerhin 28%, dass Haustiere am Arbeitsplatz generell erlaubt sein sollten. Mehr als ein Drittel der Befragten gab an, dass die Zulassung eines Hundes am Arbeitsplatz den Arbeitgeber attraktiver macht. Mit solchen Zahlen kann man immerhin dort gut argumentieren, wo Fachkräfte gefragt und Arbeitgeber bestrebt sind, sich diesbezüglich positiv in Licht zu rücken.

 

Weiteres Argumentationsmaterial für Hundefreunde

Eine Untersuchung der Virginia Commonwealth University zeigte einen Rückgang des Stresslevels bei Mitarbeitern, die ihren Hund mit zur Arbeit bringen. Bei Mitarbeitern, die keinen Hund besaßen oder ihn nicht mitgebracht hatten, ließ sich dahingegen ein Anstieg des Stresslevels erkennen. Im Allgemeinen resultierte die Anwesenheit eines Hundes in einer überwiegend positiven Resonanz. So berichten Teilnehmer der Studie von einer besseren Zusammenarbeit und weniger Stress im Büro. (Quelle: Barker, R. T., Knisely, J. S., Barker, S. B., Cobb, R. K., Schubert, C. M. (2012), Preliminary investigation of employee's dog presence on stress and organizational perceptions, Virginia Commonwealth University)

Das Jobportal "Monster" befragte diesbezüglich auch Markus Beyer vom kürzlich gegründeten Bundesverband Bürohund. Hunde am Arbeitsplatz bringen laut Beyer nicht nur Vorteile für Arbeitnehmer, sondern auch für Arbeitgeber. Es sei wissenschaftlich bewiesen, dass Hunde den Stresslevel im Büro deutlich senken. Körperlich und psychisch gesunde Mitarbeiter seien produktiver und weniger anfällig für beispielsweise Burn-Outs oder dessen psychosomatische Vorläufer. Arbeitgeber könnten sich so über höhere Erträge mit gleichzeitiger Kostensenkung freuen, positive Effekte auf die Mitarbeiterbindung nicht zu vergessen", ergänzt Beyer. Der Bundesverband Bürohund unterstützt und klärt über die richtige Einbindung der vierbeinigen Teammitglieder auf. Weitere Argumente pro Hund sammeln kann auf der Website des Verbandes Bürohund.

 

Rechtliche Sachlage am Arbeitsplatz + Tipps für den Hund im Büro

Entspannte und souveräne Hunde: Die erste Grundvoraussetzung vor jeder Anfrage beim Chef ist natürlich, dass Ihr Hund sozialverträglich, menschenbezogen und ein "eher ruhiger Geselle" ist. Anbellen oder fröhliches Anspringen von Bürobesuchern ist genauso tabu wie winselnde und ständig neben dem / der Besitzer/in herumlaufende Hunde. Der potentielle Büro-Hund sollte gut auf (leise) Anweisungen der Besitzer hören, um einen festen "Arbeitsplatz" im Büro zu finden.

hund laptop buero fot61373694 400pxDer "richtige" Arbeitsplatz:

Fabrikhallen, direkter Zugang über Türen zu Parkplätzen / Straßen und potentiell gefährliche Produktions-Bedingungen verbieten sich meist schon rechtlich durch diverse rechtliche Unfallschutz- und Gefahrschutzbestimmungen. Auch Sie selbst können am Arbeitsplatz Ihren Hund nicht ständig im Blick behalten und werden die Verantwortung nicht übernehmen können, Ihren Hund oder Dritte gesundheitlich zu gefährden.

Bei hohen Geruchs- und Geräuschbelastungen wird sich zudem Ihr Hund nicht wohlfühlen und bei hoher Lautstärke auf Ihre Kommandos nicht sicher reagieren können. Deshalb ist der häufigste "Hunde-Arbeitsplatz(mit den üblichen Ausnahmen) in der Regel im Büro.

Großes Büro? Gibt es im Raum ausreichend Platz für den Vierbeiner in einer ruhigen Ecke, sodass Ihr Hund dort entspannt liegen kann, ohne Laufwege von Kollegen und Besuchern deutlich einzuschränken?

Einigermaßen akzeptable Gassi-Bereiche in unmittelbarer Umgebung sind von hohem praktischem Nutzen und vermeiden nebenbei Konfliktpotenzial wie Urin an Hauswänden und schwer entfernbare Kot-Reste auf dem Firmengelände.

Und die Kollegen? Soweit alle Voraussetzungen gut bzw. akzeptabel? Dann kann ja Phase 2 starten: Sie sollten natürlich vor einem Gespräch mit Ihrem Chef vorab bereits mit Ihren Kollegen sprechen und Sie um ihr (idealerweise schriftliches) Einverständnis zum Mitbringen Ihres Hundes bitten. So erfahren Sie auch, ob gesundheitliche Hinderungsgründe vorliegen wie z.B. eine Tierhaar-Allergie.

Bestehen persönliche Bedenken, hilft oft ein diplomatisches Vorgehen beim Argumentieren. Bilder und kurze Erläuterungen zur Bürotauglichkeit des Hundes können helfen. Liegen keine gesundheitlichen oder persönlichen Bedenken vor, ist die erste Hürde geschafft.

Rechtliche Sachlage zum Hund am Arbeitsplatz: Weder in Deutschland noch in Österreich besteht ein rechtlicher Anspruch, seinen Hund oder ein anderes Haustier mit an den Arbeitsplatz mitzunehmen. Ausnahmen bestehen für Diensthunde und in Sonderfällen wie z.B. bei Blindenhunden.

Der Arbeitgeber muss also zuvor informiert und um Erlaubnis gefragt werden. Erteilt ein Arbeitgeber seine Erlaubnis, einen Hund mitzubringen, kann diese jedoch jederzeit wieder zurückgezogen werden. Trotzdem kann es sich lohnen, eine Erlaubnis über ein Schriftstück zu formalisieren. So kann zumindest eine gewisse Hürde bei wechselnden Zuständigkeiten, z.B. einem Vorgesetztenwechsel bestehen, die Bewilligung durch einen kurzen mündlichen Hinweis von heute auf morgen zurückzunehmen.

Test it: Unsicher, ob man einen Test wagen sollte? Vielleicht finden sich ja im Unternehmen noch diverse andere Kollegen, die auch an dem Thema interessiert sind. Weit über tausend Betriebe quer durch die Republik nehmen jedes Jahr im Juni an einem Schnuppertag "Kollege Hund" des deutschen Tierschtutzbundes teil. Vielleicht ist das ja eine Idee, für die man das Unternehmen und die Kollegen gewinnen kann? Interessierte können sich für die Aktion anmelden und werden vom Verband mit einer Urkunde als tierfreundliches Unternehmen ausgezeichnet.

Siehe auch:

Mehr zur Initiative Schnuppertag "Kollege Hund"

Website des Verbandes Bürohund

Weitere Quelle: Monster-Jobbörse Pressemitteilung

"Woran sollte man sich von der endlosen Verstellung, Falschheit und Heimtücke der Menschen erholen, wenn die Hunde nicht wären, in deren ehrliches Gesicht man ohne Misstrauen schauen kann?" (Arthur Schopenhauer)

 

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